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„Liebe taz...“ Ein Blaumilch-Phänomen!

Betr.: „Die Farbe Lila“, taz vom 17./18. März

Das Angebot der Wette war so irreführend wie die gesamte Vorstellung der Planung, mit der die Behördevertreter eine künftige Trasse für den Schwerlastverkehr als Paradies für Fußgänger und Radler vorstellten. Für einen lilafarbenen „kreuzungsfreien“ Straßenverlauf müsste die Schwachhauser Heerstraße als Verbindungsstrecke an der Hollerallee und an der Bismarckstraße unter Tage gelegt werden, was die Planer im Amt für Straßen und Verkehr dann gewiss als neue willkommene Herausforderung annehmen werden, wenn die Lkw-Staus auf der neu aufgeweiteten Trassierung unerträglich geworden sind. Mit künftig pro Fahrtrichtung jeweils zwei Fahrstreifen á 3,00 m und 2,80 m und einem - angekündigten - aufgeweiteten Concordia-Tunnel – dahinter soll es später mit vier „Fahrstreifen“ á 3,25 m weitergehen – wird das weite Umfeld der schon bisher kartographisch blau eingefärbten Lkw-Straße (=Hautpverkehrsweg, ohne Einschränkungen befahrbar, aber (noch) nicht kreuzungsfrei!) sein blaues Wunder erleben! Was ist von Politikern und Planern zu halten, denen ganz offensichtlich das Gespür dafür abhanden gekommen ist – unterstellt, sie hatten es einmal –, dass sie sich inzwischen als Betreiber von Projekten betätigen, zu deren Motivation einem nüchternen Betrachter nur Ephraim Kishons „Blaumilch-Kanal“ einfällt? Von Hysterie kann keine Rede sein: Die Sorge um Lebensqualität in der Stadt und ihren Stadtteilen scheint derzeit an den engen Grenzen der Beiratsmitwirkung zu enden! Aber: Je weniger Entscheidungs- oder Veto-Rechte die Beiräte haben, desto ungehinderter wird über wichtige kommunale Belange hinwegregiert. Das ist ohne eine große Koalition schon schlimm genug, mit einer wird es fatal. Die Koalition verliert ihre Bodenhaftung, sie sollte beendet sein, bevor sie irreparable Schäden angerichtet hat.“ Günter Knebel

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