„wenn man richtig geld machen könnte“

Preisträger Walter Filz über sein Handwerk

taz: Wie fühlen Sie sich auf dem Olymp der Hörspielmacher?

Filz: Na, die wirklich großen Namen sind in den vergangenen Jahren ja schon ausgezeichnet worden. Da kann man nicht mehr ranreichen. Allerdings geht es heute nicht mehr nur um die Klanginszenierung von Texten . . .

Kann der fiktive Zusammenschnitt von O-Tönen in „Pitcher“ missverstanden werden?

Ja, aber ich setze darauf, dass eine so komplett ins Absurde getriebene Geschichte als Genreparodie erkennbar wird. Die Inszenierung bewegt sich ja nicht auf der berühmten Borderline, sondern wird bestenfalls selbst zum Thema. Man muss aber gar nicht erst diese große Debatte bemühen: Tagtäglich werden O-Töne von Journalisten geschnitten und interpretiert. So ist man immer jemand, der inszeniert – ästhetische Entscheidungen trifft. Ich will das hier gar nicht werten, ich finde es einfach interessant. Und unser Job als Mediennutzer ist eben die tägliche Orientierung.

Der Autor betreibt Medienerziehung – ist Stimmdesign Ihre Horrorvision?

Mit dem Thema wollte ich erst mal im Horizont des Mediums bleiben. Aber wenn man im Radio richtig Geld machen könnte, dann wäre es längst so weit! GH