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Leise schießen

Polizei will Schießstand an KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen. Innenministerium: „Detailfrage“

Schon der Umzug der Fachhochschule der Polizei auf das Gelände des früheren SS-Truppenlagers am KZ Sachsenhausen war nicht unumstritten. Ihre Forderung nach einem Schießstand ruft die Skeptiker nun erneut auf den Plan. Die Polizeischule verweist darauf, dass die Waffenschulung nun einmal zur Ausbildung gehöre. Allein bereits den Nationalsozialisten diente Sachsenhausen als Ausbildungsort - für KZ-Kommandanten und Wachpersonal.

Das Potsdamer Innenministerium will das Nutzungskonzept daher „einvernehmlich“ mit der Gedenkstättenstiftung und der Denkmalschutzbehörde abstimmen. Art und Umfang der Schießanlage seien abhängig davon, „ob vorhandene Bausubstanz genutzt werden kann“. Eine Entscheidung in dieser „sensiblen Detailfrage“, so Sprecher Heiko Homburg, sei noch gar nicht gefallen. Die Polizeischule denkt nach eigenen Angaben lediglich über eine „geräuscharme Schießanlage“ nach.

Dennoch will die Gedenkstättenstiftung zunächst abwarten, bis konkrete Nutzungspläne vorliegen – und gegebenenfalls nach Alternativen suchen. Denkbar wäre etwa ein Schießstand außerhalb des früheren SS-Geländes, so Stiftungssprecher Horst Seferens. Die Stiftungsgremien, die im Mai und Juni zusammentreten, wollen über diese Frage beraten.

Bisher war das Oranienburger Polizeipräsidium auf dem Gelände untergebracht. Doch im Zuge der Polizeistrukturreform, die die Anzahl der Polizeibezirke von fünf auf zwei reduziert, soll es aufgelöst werden. Als Ausgleich für diesen Verlust erhält Oranienburg die 1992 gegründete Basdorfer Polizeischule.

NICOLE MASCHLER

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