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Kurdische Autonomie

Die irakischen Kurden erlangten erstmals eine Teilsouveränität, als sie im Herbst 1991 die Verwaltung von Irakisch-Kurdistan übernahmen. Mit einigen kleineren Parteien bildeten die Demokratische Partei Kurdistans (KDP) und die Patriotische Union Kurdistans (PUK) 1992 eine Allparteienregierung.

Alte Feindseligkeiten, Konflikte um Zolleinnahmen und militärische Übergriffe seitens Bagdads, der Türkei und des Iran führten zu einer Vertrauenskrise und im Mai 1994 schließlich zum Krieg zwischen der KDP Massoud Barsanis und der PUK von Jalal Talabani. Als die KDP 1996 das Saddam-Regime zu Hilfe holte, war die Teilung des Landes nicht mehr abzuwenden.

Seitdem kontrolliert die KDP den Norden und Westen, die PUK den Süden und Osten und islamistische Organisationen Gebiete an der iranischen Grenze. Seit Monaten ist wieder Bewegung in den durch das Washingtoner Abkommen vom September 1998 initiierten Friedensprozess gekommen. Völkerrechtlichen Schutz genießt die kurdische Autonomie nach wie vor nicht.