Wahnsinn und Metapher

■ FC St. Pauli besiegt RW Oberhausen 4:1

Die Kunst der falschen Metapher beherrscht Gerhard Kleppinger noch immer. Der Ex-Trainer des FC St. Pauli, der am Samstag als Coach von Rot-Weiß Oberhausen erstmals wieder das Millerntor besuchte, bilanzierte nach dem Spiel, dass es „heute für uns keinen Blumentopf zu ernten gab“. Dabei hatte es für sein Team so gut begonnen: Nach drei Minuten führten die Gäste mit 1:0, und die Zuschauer erinnerten sich schon an das Katas-trophenspiel vor zwei Wochen.

Doch dieses Mal kam es anders. Mit 4:1 schickten die Braun-Weißen die Oberhausener zurück ins Revier. Denn zunächst konnte Toralf Konetzke ausgleichen. Und dann folgte wieder einmal ein Auftritt des Wahnsinnigen: Marcel Rath erzielte seine Tore in unglaublicher Manier. Beim ersten Tor nahm er einen Steilpass nicht einfach an, um, wie es Stürmer gemeinhin tun, allein auf das Tor zuzugehen, sondern drosch den Ball aus 18 Metern einfach unter die Latte. Und beim 3:1 schlenzte er das Leder mit seinem schwachen linken Fuß, bedrängt von zwei Gegnern, in den Winkel. Übrigens, das 4:1 war ein ganz normaler Kopfball. Eberhard Spohd