Büßend vorwärts

PDS-Parteispitze plant Entschuldigung für den Bau der Mauer, nicht ganz ohne Blick auf künftige Koalitionen

BERLIN afp/rtr ■ Nach der Entschuldigung für die Zwangsvereinigung von SPD und KPD plant die PDS-Führung auch eine Erklärung zum 40. Jahrestag des Mauerbaus am 13. August. Die PDS wolle „Schuld benennen und Schuld abtragen“, sagte Parteisprecher Hanno Harnisch. Er verwies auf die Verantwortung der PDS-Vorgängerpartei SED und darauf, dass an der Mauer mehrere hundert Menschen zu Tode kamen. Es gehe aber nicht darum, gegenüber der SPD Koalitionsfähigkeit zu demonstrieren.

Der Chef der PDS-Bundestagsfraktion, Roland Claus, erklärte dagegen, dass die PDS auch auf Bundesebene zu Bündnissen mit der SPD bereit sei. Der SPD-Vorsitzende und Bundeskanzler Gerhard Schröder behandele die PDS aber nur als „Westentaschenreserve“ und sehe die Regierungsbeteiligungen der PDS in Ostdeutschland als „Sündenfälle im Ausland“ an, kritisierte Claus. Die PDS strebe Regierungsbeteiligungen in den neuen Ländern wie Sachsen und Thüringen an und werde sich einer Koalition auch im Land Berlin nicht verschließen.

Der Berliner SPD-Fraktionschef Klaus Wowereit sagte, dass „eine distanzierende Erklärung zum Mauerbau ein weiterer wichtiger Schritt der PDS“ wäre.

RAW