wirklich heißer mai
: Das Wetter ist auf dem Vormarsch

Die Berliner sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht! Seit Tagen beherrscht die Farbe Grün die Stadt – in Form von tausenden von Polizisten, die die Stadt am 1. Mai „begrünen“ wollen. Dabei erwartet die Hauptstädter ein ganz anderes Grün. Ein Grün, das einem nicht den Tag verdirbt, weil es ohne Schlagstöcke und Tränengas auskommt. Ein Grün, bei dem nur die Bäume (aus)schlagen. Denn endlich wird es richtig warm!

Kommentar B. BOLLWAHN
DE PAEZ CASANOVA

Gestern kündigten die Meteorologen, dass es spätestens ab morgen zwischen 24 und 28 Grad warm werden wird. Sommer! Und das nicht unter eingemotteten Hasskappen, sondern unter Berlins Himmel. Möglich macht’s die Mittelmeerluft zwischen einem Tiefdruckgebiet über Westeuropa und einem Hochdruckgebiet über Osteuropa.

Das heißt: Endlich länger als nur eine Stunde Bier im Freien trinken, endlich Bio- oder BSE-Würste auf den Grill werfen, endlich verfrorene Balkonpflanzen gegen frische Ware austauschen oder einfach Schuhe ohne Strümpfe tragen – dabei sollten Sonnenanbeterinnen aber bitte nicht vergessen, sich die Beine zu rasieren, sonst könnte sich die Sonne erschrocken abwenden.

Weil oftmals eine gute Nachricht von einer schlechten begleitet wird, hat auch die angekündigte Schönwetterfront einen Haken: Die Meteorologen haben mit der Hitze auch den Verzicht auf Regenschirme angekündigt. Das ist irgendwie sehr schade. Denn Regenschirme sind sexy! Das verkündete gestern der traditionsreiche Solinger Schirmhersteller „Knirps“.

Im 19. Jahrhundert, so ist es überliefert, war der Regenschirm so eine Art dezente Kommunikationshilfe. Während Schirme bei Männern als „tuntig“ galten und sich deshalb „echte Kerle“ nass machen ließen, nutzten die Damen den Regenschutz als Kontaktanzeige. Trugen sie den Schirm auf ihrer linken Schulter, hieß das: „Komm her, ich will dich kennenlernen.“ Das galt übrigens auch für Sonnenschirme. Na dann!