Gasexplosion
: Sonne für Trauernde

■ Türken spendieren Angehörigen der Explosionsopfer eine Reise ans Meer

Acht einander fremde Menschen, die bisher nichts teilen außer der Erfahrung großer Trauer, werden am kommenden Montag zu einer gemeinsamen Reise aufbrechen. Das Ziel: Ein First-Class-Feriendorf an der türkischen Südwestküste. Eine private Krankenhausgruppe in der Türkei spendiert Flug und Aufenthalt – vielleicht eine Art „Lebenselixier“ für die acht Bremerinnen und Bremer, die alle bei der Gasexplosion im Geschworenenweg im November letzten Jahres Eltern, Ehepartner oder enge Freunde verloren haben.

„Es ist kompliziert, aber möglich und gut“, sagte gestern Pastor Hans-Günter Sanders von der Zionsgemeinde zu der geplanten Reise. Die TeilnehmerInnen seien seelisch und körperlich sehr tief verletzt, so der Geistliche aus der Neustadt, „ich würde die nicht allein auf die Reise schicken“. Sanders hat sich also eine Woche frei genommen und hofft nun, dass durch die mit der begrenzten Teilnehmerzahl verbundene Auswahl nicht neue Verletzungen entstanden sind.

Möglich wurde die Reise durch die Großzügigkeit der türkischen Krankenhausbetreiber. Diese waren durch Zufall auf das tragische Unglück, das 12 Menschen das Leben kostete, aufmerksam geworden. Einer der Geschäftsleute habe bei einem Aufenthalt in Berlin die Fernsehberichte gesehen und sich sofort an die Erdbeben-Katastrophe in seiner Heimat erinnert gefühlt, so Ulrike Schreiber vom DRK in Bremen. Über den deutschen Generalkonsul in der Partnerstadt Izmir gelangte die Einladung an die Weser. Gestern überreichte DRK-Vize Schreiber die Flugtickets. hase