Wirbel um Kim

In Tokio wurde ein Mann festgenommen, der der Sohn des nordkoreanischen Präsidenten sein will

TOKIO taz ■ In Japan ist der Einreisebehörde im internationalen Flughafen Narita ein Mann ins Netz gegangen, der sich angeblich als Kim Jong Nam, Sohn des nordkoreanischen Staatschefs Kim Jong Il ausgibt.

„Ich bin Kim Jong Nam“, sagte er dem staatlichen Fernsehen NHK zufolge der japanischen Polizei. Die Agentur Kyodo meldete weiter, Kim habe versucht, unter dem Namen Pang Xiong mit einem Pass der Dominikanischen Republik von Singapur her einzureisen. Mit ihm reisten zwei Frauen und Kinder.

Japans Ministerpräsident Junichiro Koizumi habe sich wegen des Vorfalls mit Vizeaußenminister Yutaka Kazawashima getroffen. Wie aus dem japanischen Justizministerium bekannt wurde, wird eine Abschiebung der drei illegal Eingereisten in die Volksrepublik China vorbereitet. Die Vereinigung der Nordkoreaner in Japan erklärte, dass sie keine Informationen über einen bevorstehenden Besuch Kim Jong Nams besessen hätten, und meldeten Zweifel an der Identität des Verhafteten an.

ANDRÉ KUNZ