Lob der Leere

„Über Fehler wird die Welt erkundet“ – das war die Grundthese des überaus gut besuchten Multimediavortrags des Publizisten Reinhard Kahl zum Thema: „Das Neue kommt als Fehler zur Welt. Aussichten auf die Zukunft der Bildung“. Der taz-Autor hielt ein flammendes Plädoyer gegen die „Alltagsreligion der Perfektion“, die Fehler nicht wage. Dabei komme das Neue doch stets unvollkommen zur Welt – und sei es der Mensch selbst (oder gerade der Mensch). Wer Veränderungen und Fortschritt wolle, müsse daher gerade in den Schulen Freiheit geben – Freiräume auch für Fehler. Ob Nobelpreisträger, Spitzenforscher oder Managementtrainer: Alle stützten in Filmen Kahls diese These. Die Bildung der Zukunft müsse „Leere“ wagen. Denn nur wo Freiheit, Lust, Spiel und Teamwork ermöglicht werde, könne Neues entstehen. PHILIPP GESSLER