Neuer Atommülltransport

■ Niedersachsen-Müll soll bald nach La Hague

Hannover – Die deutsche Atomindustrie bereitet einen weiteren Atommülltransport nach Frankreich vor. Noch im Mai sollen abgebrannte Brennelemente aus dem Atomkraftwerk Stade in die Wiederaufarbeitungsanlage La Hague gebracht werden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am Freitag aus Regierungskreisen in Hannover. Das Innenministerium in Hannover bestätigte allerdings nicht die Angaben der niedersächsischen Grünen, dass der Transport voraussichtlich bereits in der kommenden Woche starten werde. Auch der Energiekonzern E.ON, der das Atomkraftwerk Stade betreibt, nannte keinen konkreten Termin. Das Unternehmen hat für Stade eine bis Ende 2001 gültige Genehmigung für bis zu acht Transporte von je höchstens 48 verbrauchten Brennelementen.

Die Transporte aus Deutschland in die französische Atomfabrik waren Mitte April nach dreijähriger Pause wieder aufgenommen worden. Am 11. April trafen fünf Behälter mit abgebrannten Brennelementen aus den Atomkraftwerken Philippsburg (Baden-Württemberg), Grafenrheinfeld (Bayern) und Biblis (Hessen) in Frankreich ein.

Niedersachsens Grünen-Landesvorsitzende Heidi Tischmann kritisierte den geplanten Transport aus Stade scharf: „Dieser die Umwelt in Frankreich nachweisbar verstrahlende 'Entsorgungsnachweis' dient allein dem Weiterbetrieb des Schrottreaktors Stade.“ . dpa