Nazis marschieren

Kameradschaft Germania mobilisiert für Samstag

Sie können das Marschieren nicht lassen: Neonazis mobilisieren erneut zu einem Aufzug durch Berlin. Am Samstag will die Kameradschaft Germania ab 11 Uhr durch Lichtenberg ziehen. Die Polizei geht davon aus, dass der Aufmarsch mit Auflagen genehmigt wird. Eine Gegenveranstaltung ist bereits angemeldet.

„Gegen Faschismus und Intoleranz“ ist ironischerweise das Motto des Aufmarsches, zu dem die Kameradschaft Germania ihre Anhängerseit Mitte April mobilisiert. Eine Parole, die Mitglieder der Neonazi-Gruppierung schon länger benutzen. Im Januar präsentierte die Kameradschaft bei einem Aufmarsch in Greifswald ein Transparent mit diesem Spruch. Auch am 1. Mai in Hohenschönhausen waren die Germania-Fans und ihr Transparent dabei.

Neben der seit 1998 existierenden Berliner Kameradschaft rufen auch die Aktionsbüros Nord- und Mitteldeutschland ihre kahl geschorene Anhängerschaft nach Berlin. Im Gegensatz zur NPD organisieren sich die sich klar auf den Nationalsozialismus beziehenden so genannten „Freien Nationalisten“ in Aktionsbüros und Kameradschaften, um einem möglichen Verbot vorzubeugen. „Nur knapp zwei Wochen nach der erfolgreichen Kundgebung am Tag der nationalen Arbeit“, heißt es in einer Pressemitteilung, wollten die bundesweit anreisenden Neonazis erneut die Straßen der Hauptstadt für sich reklamieren.

Die Polizei will den Aufmarsch offenbar genehmigen, aber mit Auflagen belegen. So sollen nur Fahnen der Bundesrepublik und ihrer Bundesländer erlaubt, Trommeln, Fackeln und das gleichzeitige Tragen von Bomberjacken und Springerstiefeln hingegen verboten sein. Gegen die rechte Demonstration hat eine Lichtenberger Initiative eine Mahnwache am Münsterlandplatz angemeldet. DHE