Wirrwarr um Bremen im Rat

■ Bremen enthält sich bei Rentenreform

Um es vorwegzunehmen: Die Rentenreform hat den Bundesrat passiert, bei der gestrigen Abstimmung zur Rentenreform hat Bremen sich enthalten. Über letzteres allerdings waren sich die Nachrichtenagenturen am gestrigen Tag keineswegs einig. 11.09 Uhr: Reuters meldet, die großen Koalitionen von Berlin, Brandenburg und Bremen hätten sich enthalten. 12.46 Uhr: Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet, „Unterstützung erhielt die Reform – trotz grundsätzlicher Ablehnung durch die Union – auch aus den drei von großen Koalitionen regierten Ländern.“ Um 13.52 Uhr vermeldet auch Associated Press (AP): „Die großen Koalitionen verhalfen Schröder zur Mehrheit“. Und um 14.13 Uhr lässt wiederum dpa verlauten: „Der Bremer Finanzsenator Hartmut Perschau (CDU) hat die Entscheidung Bremens verteidigt, sich bei der Abstimmung über die Rentenreform im Bundesrat zu enthalten. Dies entspreche dem Bremer Koalitionsvertrag von CDU und SPD.“ Bremens Große Koalition gehöre laut Perschau „nicht zur Verfügungsmasse des Bundeskanzlers.“ Doch Minuten zuvor hatte das Bremer Rathaus dem inzwischen wimmernden Redakteur gemailt: „Entgegen irrtümlichen oder missverständlichen Agenturmeldungen hat Bremen sich in der heutigen Abstimmung des Bundesrats über die Rentenreform der Stimme enthalten.“ Das letzte Wort war fettgedruckt.

dpa/AP/Reuters/sgi