Risikofaktor Krebs

Der Lungenkrebs gehört neben Darm- und Prostatakrebs zu den häufigsten und gefährlichsten Tumorerkrankungen deutscher Männer ab fünfzig, tritt jedoch bei Frauen immer häufiger auf. Symptome wie Atemnot ohne Anlass werden besonders von schweren Rauchern oft mit einer Bronchitis oder Lungenentzündung verwechselt. Da Lungenkrebs meist erst in fortgeschrittenem Entwicklungsstadium entdeckt wird, sind die Heilungschancen gering.

Den Verdacht auf ein Lungenkarzinom bestätigt oft schon eine einfache Röntgenaufnahme, Verfahren wie der Ultraschall oder die Computertomografie geben Aufschluss über die Ausdehnung des Tumors oder auf Metastasen. Diagnostizieren lässt sich das Karzinom jedoch nur, wenn man Krebszellen findet. Die zuverlässigsten Ergebnisse erzielt dabei die Bronchoskopie, bei der die Atemwege mittels eines biegsamen optischen Systems ausgeleuchtet werden.

Pro Jahr erkranken etwa 27.000 Männer an Prostatakrebs. Wie beim Lungenkrebs fehlen im Frühstadium die typischen Beschwerden wie Schmerzen beim Wasserlassen und eine Beeinträchtigung der sexuellen Funktion, wodurch Tumore oft erst zufällig entdeckt werden.

Wurde ein Knoten ertastet, wird eine Nadelbiopsie durchgeführt, um festzustellen, ob es sich bei den entnommenen Gewebeproben tatsächlich um bösartige Krebszellen handelt. Operation ist eine häufige Therapie bei Prostatakrebs; sie wird nur an Patienten unter siebzig mit gutem Gesundheitszustand durchgeführt.

Neben Tumorerkrankungen der Verdauungsorgane und des Gebärmutterkörpers dominiert bei Frauen der Brustkrebs. Pro Jahr erkranken schätzungsweise 44.000 Frauen an dieser Geschwulst; besonders ab vierzig Jahren steigt das Risiko drastisch.

Brustkrebs, wird vermutet, übertrage sich durch so genannte Onkogene (Krebsgene), die von der Mutter auf die Tochter vererbt werden. Weitere Ursachen sind fettreiche Ernährung, häufiges Röntgen, Strahlenbelastung und Rauchen. Noch ist nicht klar erwiesen, ob vielleicht auch orale Verhütungsmittel wie die Pille einen Einfluss auf die Krankheit haben.

Da Anzeichen wie ein plötzlicher Größenunterschied, das Einziehen einer Brustwarze oder eine Verhärtung der Brust im Frühstadium nicht unbedingt auftreten müssen, sind Früherkennungsuntersuchungen wie die Mammografie für jede Frau ab dreißig Jahren unerlässlich. Eine therapierende Operation erhält heute in den meisten Fällen die Brust.

Dickdarmkrebs ist mit 15,9 Prozent neu Erkrankten die zweithäufigste Krebsart bei Frauen. An Patientinnen ab fünfzig Jahren sollten regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen wie die Mastdarm- und Dickdarmspiegelung sowie eine rektale Untersuchung durchgeführt werden.

Anzeichen für eine Erkrankung des Dickdarms sind Änderungen bei der Verdauung, Blut im Stuhl und Abgeschlagenheit. Eine Operation ist die häufigste Therapie in allen Stadien des Dickdarmkarzinoms, im Frühstadium kann sie möglicherweise ohne Bauchschnitt ausgeführt werden.

Generell gilt: Jeder Teil des Körpers kann von Krebs befallen werden. Und: Krebs ist nicht zwingend tödlich. SH