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dienstagskolumne: meinhard rohr zur lage der nation im spiegel seines wissens

Die Linke, zu der ich im Frühling meines Lebens selbst leider einmal gehört habe, wusste ja oft nicht, was die Rechte tut. Heute, da Links und Rechts sich in der Neuen Mitte die Hände reichen, ist das anders. Ein idyllisches Bild, vielleicht von Henri Rousseau, wo Löwe und Lamm einträchtig beieinander liegen? Mitnichten. Der Milliardär Howard Hughes vermied es auf seine späten Tage tunlichst, anderen Milliardären die Hand zu reichen – weil er die Übertragung von Bazillen oder sogar Krankheitserregern fürchtete. Skandalös? Gewiss! Aber ist es auch Grund genug, zu opponieren, die Waffe wieder in die Hand zu nehmen? Ja. Doch wer für zwei Pfennig mitdenkt, muss wissen: Auf die Barrikaden zu gehen ist eine Sache, sie zu errichten eine ganz andere. Wissen ist Macht. Auch heute noch, auch in Deutschland, dem Land unserer Väter und Mütter, so sie nicht zugezogen sind aus einem angeblich sicheren Drittland. Denken Sie da mal drüber nach. Vielleicht nicht heute oder morgen. Sondern jetzt.

Diese Kolumne erscheint in loser, aber leider häufiger Folge.

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