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Bremerhaven im Schleusenglück

■ Neue Schleuse wurde jetzt im Fischereihafen eröffnet

Durch Bremerhavens Fischereihafen können jetzt auch die richtig dicken Dinger geschleust werden. Bei der gestrigen Eröffnung der umgebauten Doppelschleuse sprudelte Weserwasser in beide Richtungen, um die schwimmende Fischfabrik „Jan Maria“ aus den Niederlanden durchzulassen.

„Jan Maria“ hätte mit einer Länge von 125,53 Metern nicht durch die alte Schleuse gepasst: Diese war 100 Meter lang und 30 Meter breit. Jetzt ist die größere Kammer der Doppelschleuse 81 Meter länger und fünf Meter breiter. Der Umbau kostete das Land Bremen nach Angaben des Häfenressorts 251 Millionen Mark. Die Fischereihafenbetriebsgesellschaft(FBG) spricht allerdings von 285 Millionen Mark. Die FBG hatte den Umbau im Auftrag des Landes Bremen als Bauherrin organisiert. Nach den ursprünglichen Plänen sollten die Umbauarbeiten bereits im Spätsommer letzten Jahres fertig gestellt werden. Die Vorplanungen hatten im Jahr 1994 begonnen.

Der Bremer Wirtschafts- und Häfensenator Josef Hattig wertet die Millionen-Ausgabe als „Investititon für die wirtschaftliche Zukunft der Stadt“. Das Projekt stärke den „klassischen industriellen Kern des Fischereihafens mit der Produktion und Vermarktung hochwertiger Fischwaren und Nahrungsmittel“. Die „Tiefkühltruhe Europas“ sei auch auf der Wasserseite auf eine gute Verkehrsanbindung angewiesen. Begründet wird der Umbau mit dem „Wachstum der Schiffe“, die nur mit großem Aufwand beziehungsweise gar nicht die alte Schleuse passieren konnten. Neben 9.000 geschäftsreisenden Schiffen durchfahren jährlich auch 12.000 Sportboote die Schleuse.

Unterdessen bekam gestern der Bau einer weiteren Schleuse vom Bremerhavener Magistrat grünes Licht. Im Neuen Hafen soll bis zum Frühjahr 2004 eine Sportbootschleuse entstehen. Der Bau kostet 53 Millionen Mark und soll laut Oberbürgermeister Jörg Schulz dazu beitragem, dass die Tourismus-Pläne der Stadt Bremerhaven verwirklicht werden können. Im Neuen Hafen ist eine „Marina“ geplant. taz

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