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zahl der wocheAb 2015 nur noch Öltanker mit Doppelwand erlaubt

Ende der dünnhäutigen Riesen

Nach der Katastrophe geht es dann manchmal ganz schnell. Als 1989 vor der Küste von Alaska der Öltanker „Exxon Valdez“ strandete und die Strände verseuchte, beschloss die US-Regierung, Öltanker von Schleppern begleiten zu lassen und ihre Häfen für Schiffe mit nur einer Bordwand zu sperren. Im Dezember 1999 ging die „Erika“ vor der bretonischen Küste unter und verpestete mit 15.000 Tonnen Öl das Wasser.

Jetzt hat sich die Internationale Schifffahrtsorganisation IMO darauf geeinigt, die gefährlichen Seelenverkäufer aus dem Verkehr zu ziehen: Ab 2005 müssen einwandige Tanker verschrottet werden. Spätestens ab 2015 sollen auf allen Meeren nur noch Tanker mit einer Doppelwand unterwegs sein.

Die Doppelwand soll Ölunfälle verhindern, bei denen die Schiffshaut aufgeschlitzt wird. Deshalb werden schon seit 1996 keine einwandigen Schiffe mehr neu gebaut. Die „Erika“, so IMO-Generalsekretär William O’Neil, hat den Prozess beschleunigt. Die neue Regel öffnete ein Schlupfloch, weil neuere einwandige Tanker durchaus noch auf den Meeren erlaubt werden können. Dem aber können sich die Staaten verweigern und solchen Schiffen den Zugang zu ihren Häfen verbieten. Das will die EU auch tun, hieß es bei einer Konferenz Ende April: Die dünnhäutigen Tanker sollen in der EU, in Zypern und Malta, wo viele Billigreeder ihre Schiffe registirieren lassen, Hafenverbot bekommen.

Für die Sicherheit auf See ist einiges getan worden. So hob die IMO die Entschädigungssumme für Ölpestopfer um 50 Prozent an und verschärfte die Richtlinien für den Aufbau der Tanker. Die EU-Verkehrskommissarin Loyola de Palacio hat im Dezember 2000 drei Vorschläge des Pakets „Erika II“ vorgestellt. Nach ihm sollen die EU-Staaten nicht nur ihre Häfen, sondern auch den Verkehr in ihren Gewässern strikter kontrollieren. Die Schiffe müssten eine Black Box an Bord haben. Dann soll ein europaweiter Fonds für die Opfer von Ölunglücken eingerichtet werden, der aus Steuern für die Ölimporte gefüllt werden soll. Schließlich soll eine fünfzigköpfige europäische Maritime Sicherheitsbehörde als Kontrollinstanz entstehen.

Ob das beim verschärften Konkurrenzdruck auf die Reedereien wirkt, ist eine andere Frage. Denn die „Erika“ hätte wohl auch eine Doppelwand nicht gerettet. Sie war so verrostet, dass sie an der dünnsten Stelle brach. Der Unfall war laut Untersuchungsbericht „unvermeidlich“. BERNHARD PÖTTER

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