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Antik, griechisch, kuschelig geht es auch in diesem Kasten weiter, denn: Das Berliner Pergamonmuseum wird Fragmente des griechischen Tempels „Philippeion“ als Dauerleihgabe an Griechenland zurückgeben. Es handelt sich offensichtlich um eine andere Art Beutekunstabkommen. Das Museum, heißt es in der Meldung, verzichtet aber nicht auf das Eigentumsrecht. Trotzdem wertete Kulturminister Evangelos Venizelos den Beschluss am Freitagabend in Athen als „bedeutungsvoll“. „Damit wird eine Nachricht für die Rückkehr antiker Gegenstände an ihren Ursprungsort an alle gerichtet“, erklärte er. Seit langem fordert Griechenland beispielsweise von England die Rückgabe der so genannten Elgin-Marbles. Es handelt sich um Figuren vom Fries des antiken Parthenon-Tempels auf der Akropolis in Athen. Der britische Lord Elgin hatte diese Figuren im 19. Jahrhundert nach Großbritannien geschafft. Zwischen Berlin und Olympia beginnt nun aber ein reger Austausch, eine Errungenschaft, da Griechenland bisher nichts über eine kurze Frist von wenigen Monaten hinaus auslieh.

Es wird nicht ganz so viel werden wie erhofft, das Geld für das avantgardistische Kunstprojekt „Grillen vor dem Kanzleramt“. Denn statt 75 Millionen sind in der Haushaltsvorlage für die neue Bundeskulturstiftungen, die Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin ins Werk setzen will, nur 25 Millionen Mark genannt. Trotzdem ist er zuversichtlich, dass die Summe in den kommenden Jahren aufgestockt werde. Zuversichtlich ist er weiter, dass es schon in den nächsten Monaten zu einer Einigung mit den Ländern über die Nationalstiftung für Kultur kommen wird. Da die Kulturstiftung der Länder für die Pflege des kulturellen Erbes zuständig ist, müssen Bayern und Sachsen nicht vor dem Kanzleramt mitgrillen, was maßgeblich zur schnellen Einigung beitragen dürfte. Die Förderung der zeitgenössischen Künste ist dagegen die Aufgabe der Bundeskulturstiftung. „Innovative Kunst“, so der Minister, „hat es am Anfang oft schwer sich durchzusetzen. Sie muss Chancen bekommen, ein Publikum zu finden und damit längerfristig Wirkung zu entfalten.“ Wir sind da ganz Feuer und Flamme.

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