S.A.G. mit Biomasse

Das Freiburger Unternehmen expandiert zudem in den Mittelmeerraum, nach Nordafrika und nach Kalifornien

Die S.A.G. Solarstrom AG, Freiburg, kündigte an, sie werde in naher Zukunft massiv in die Biomasse-Nutzung einsteigen. Bislang verdiente das Unternehmen sein Geld überwiegend mit dem Bau von großen Solarstromanlagen. „Wir werden noch in diesem Jahr ein Jointventure mit einem erfahrenen Biomasse-Unternehmen starten“, sagte S.A.G.-Vorstand Harald Schützeichel am Wochenende. Eine entsprechende Ad-hoc-Mitteilung werde am Montagmorgen vor Börsenöffnung verbreitet.

Bei dem ersten Projekt handele es sich um ein Holzkraftwerk mit einer elektrischen Leistung „im zweistelligen Megawattbereich“. Branchenkenner sehen die Deutsche Shell als einen möglichen Partner, nachdem das Mineralölunternehmen in der Vorwoche den Bau von „bis zu acht Holzkraftwerken“ in Deutschland mit jeweils zehn Megawatt elektrischer Leistung angekündigt hatte.

„Wir wollten in einen neuen Markt einsteigen und nicht in einem Bereich tätig werden, in dem es schon viele Akteure gibt“, sagte Schützeichel. Deswegen habe die S.A.G., die derzeit im Rahmen eine Kapitalerhöhung junge Aktien im Wert von bis zu 80 Millionen Euro ausgibt, der Biomasse gegenüber Wasser und Wind den Vorzug gegeben. Zudem sei damit eine hohe Wirtschaftlichkeit zu erzielen.

Darüber hinaus gab die S.A.G. jetzt bekannt, in welchen Ländern und Regionen sie ihre Expansion auf dem Solarmarkt fortsetzen will. Dies sei zum einen Mallorca als Testmarkt für den Mittelmeerraum, denn auf der Insel habe man bereits Kontakte zu mehreren Kommunen. Von dort werde man dann die Länder Spanien, Frankreich und Italien angehen, sobald in diesen die Rahmenbedingungen für die Solarenergie besser werden. Außerdem werde die S.A.G. in Marokko starten, um sich auf dem nordafrikanischen Markt zu positionieren, nachdem es dort ein Programm zur Elektrifizierung ländlicher Regionen gebe. Und schließlich werde man mit einem US-Partner künftig auch in Kalifornien präsent sein.

Auch auf dem deutschen Solarmarkt sieht die S.A.G. in Zukunft den Bau von großen Photovoltaikanlagen nur noch als eines von mehreren Standbeinen. „Service rund um die Solarenergie wird immer wichtiger“, sagt Schützeichel. Die S.A.G. werde daher noch stärker im Bereich Finanzierung auftreten, und als weitere Optionen verstärkt Energieberatung und Solar-Marketing betreiben. B. JANZING