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diverse motivationen

Deutsche Demonstranten

Seit Monaten mobilisiert ein breites Spektrum unterschiedlicher Gruppen und Initiativen zu Treffen internationaler Institutionen und Regierenden. Prag, Nizza, jetzt Göteborg und im Juli das G-8-Treffen im italienischen Genua sind die Stationen der Proteste. Ein „Sommer des Widerstands“ soll es werden – gegen Neoliberalismus, die Abschottung der EU-Außengrenzen oder schlicht „gegen Kapitalismus“. So unterschiedlich die Motivation der Einzelnen, so verschieden auch deren Background: Die einen engagieren sich in der europaweit vernetzten „Kein Mensch ist illegal“-Kampagne; manche kommen aus der Gewerkschaftsjugend, autonomen Antifa-Gruppen oder K-Grüppchen wie „Linksruck“.

„Wenn sich die Herrschenden global vernetzen, muss der Widerstand das auch tun“, lautet der kleinste gemeinsame Nenner. Dementsprechend werden Busse gechartert und im Vorfeld Veranstaltungen mit Aktivisten aus den Gastländern organisiert. Und dann gibt es noch die „Crash-Kids“: wie der 19-jährige Schüler Sebastian S. aus einer Kleinstadt bei Köln, der sich aus Neugierde und Abenteuerlust mit einem Freund auf den Weg nach Göteborg gemacht hatte. Eine Polizeikugel traf ihn am Freitagabend ins Bein; seitdem ist er inhaftiert und liegt im Krankenhaus. 130 Deutsche aus Ost und West hat die schwedische Polizei in den letzten Tagen ausgewiesen, darunter zwei komplette Busse. 35 Deutsche wurden in eigens gecharterten Polizeiflugzeugen ausgeflogen. Auch unter den 114 der rund 900 festgenommenen Demonstranten, die in den nächsten Tagen den Haftrichtern vorgeführt werden sollen, befinden sich mehrere Deutsche. Bei vielen Rückkehrern sitzt der Schock über das als brutal empfundene Vorgehen der Polizei tief. HKL

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