: Bodewig im O-Ton
Fernziel: 25 Prozent Verkehrsanteil. Der radelnde Holländer ist das Vorbild des Verkehrsministers
Am 26. Mai hielt Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig (SPD) anlässlich der Bundeshauptversammlung des ADFC eine Rede zu den Eckpunkten seiner Fahrradpolitik. Ein Auszug:
Erste Einschätzungen gehen davon aus, dass sich die Schadstoffemissionen des motorisierten Verkehrs bei maximaler Ausschöpfung der Potenziale des Fahrradverkehrs um 15 Prozent senken lassen. Das meine ich mit nachhaltiger Mobilität.
Radverkehr ist Teil einer modernen Verkehrspolitik. Es hat aber auch etwas mit Wirtschaftspolitik zu tun: Die Fahrradindustrie in Deutschland beschäftigt insgesamt immerhin 50.000 Menschen in 6.800 Betrieben. Ihr Umsatz liegt bei rund 8 Mrd. Mark! Das ist zwar nur ein Bruchteil der Zahlen der Automobilindustrie. Aber es ist volkswirtschaftlich durchaus bedeutsam, dass im Jahr 1999 insgesamt 105 Mio. Menschen das Fahrrad zu Tagesausflügen benutzt haben. Allein die sorgten für einen Umsatz von rund 5 Mrd. Mark. Zumindest zeigen diese Zahlen, welchen Stellenwert das Fahrrad bereits besitzt. Ich bin mir sicher, dass der sich noch steigern lässt. Ich sage deutlich: Ich möchte mehr Fahrradverkehr in Deutschland.
Wenn die Bürgerinnen und Bürger heute – wie schon erwähnt – 10 Prozent aller Wege per Fahrrad zurücklegen, dann ist das erfreulich. Aber ein Blick über die Grenze nach Holland zeigt, dass es noch besser geht. Dort sind mehr als 25 Prozent!
Nun ist das auf dem platten Land auch eher erreichbar. Aber auch in Deutschland demonstrieren einige Städte, dass man mit gezielten Maßnahmen Fahrradverkehr fördern kann. Troisdorf, Münster, Freiburg oder Erlangen haben heute bereits Radverkehrsanteile von 18 bis 40 Prozent. Das sind für uns Zukunftsmodelle, an denen wir uns orientieren.
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