piwik no script img

Auslieferung von Milošević in Sicht

BELGRAD dpa/afp ■ Der ehemalige jugoslawische Präsident Slobodan Milošević könnte schon bis kommenden Sonntag an das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag ausgeliefert werden. Das sagte einer seiner Anwälte, Veselin Cerović, dem Belgrader Sender B-92 am Dienstag. Milošević, der seit dem 1. April wegen Korruption und Amtsmissbrauchs in Belgrad in Untersuchungshaft sitzt, soll heute vor dem Untersuchungsrichter zur Anklage des Haager Tribunals, welches ihm Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Kosovo vorwirft, angehört werden.

Sollte das Gericht die Auslieferung nach Den Haag verfügen, haben Milošević’ Anwälte drei Tage Zeit, vor das Verfassungsgericht zu ziehen. Weist dieses die Beschwerde des Exstaatschefs umgehend zurück, kann er sofort überstellt werden. Milošević sei „resigniert“ und fühle sich als „Gefangener der Nato und des Tribunals“, so Cerović. Er sprach die Erwartung aus, dass die Verfassung gewahrt und Milošević nicht ausgeliefert wird.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen