Seehofer verlässt CSU-Linie zu PID

BERLIN dpa/epd ■ In der CSU droht nach einem Bericht der Zeitung Die Welt die bisher einheitliche Linie zur Gentechnik auseinander zu fallen. Der Vizeparteichef und Exbundesgesundheitsminister Horst Seehofer sprach sich in einem Interview für eine begrenzte Nutzung der umstrittenen Präimplantationsdiagnostik (PID) aus und ging damit auf klaren Gegenkurs zu Parteichef Edmund Stoiber. Zugleich plädierte Seehofer dafür, Stammzellen aus Embryonen, die im Zuge einer künstlichen Befruchtung hergestellt, aber nicht gebraucht werden, für die Forschung zu nutzen.

Er sagte, es sei ohne Sinn, wenn in einer Familie, wo mit schweren Erbkrankheiten zu rechnen ist, zunächst der Embryo in den Mutterleib implantiert, anschließend eine Pränataldiagnostik und dann eine Abtreibung vorgenommen werde. Im ZDF betonte Seehofer, die Frage nach der Zulässigkeit von PID müsse jeder Politiker nach seinem eigenen Gewissen entscheiden.