Die Wahlschlacht kann jetzt beginnen

Steffel-Point gegen Berlin Kampa: CDU und SPD eröffnen Wahlkampfbüros. Wowereit-Spruch wird Werbeslogan

„Powerpoint Steffel“ steht auf dem Plakat. Vor ihm verkünden Frank Steffel, nominierter Spitzenkandidat der CDU, und CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer die Eröffnung des Berliner Wahlkampfzentrums in der Bundesgeschäftsstelle in der Klingelhöferstraße. Der Ort ist gut gewählt – die Bundespartei will den Wahlkampf der Berliner Christdemokraten unterstützen.

Als man am Donnerstag die Räume zum ersten Mal besichtigt habe, habe es prompt Feueralarm aus ungeklärter Ursache gegeben, sagte Meyer. Das Berliner Wahlkampfzentrum in die Bundesgeschäftsstelle zu legen, sei eine „nationale Entscheidung“ gewesen. Dass die SPD gestern morgen ihre Wahlkampfbüros in der Mauerstraße in Mitte eröffnet haben, bezeichnete Meyer dagegen als makaber angesichts der Geschichte Berlins. Allerdings gibt es keinen kausalen Zusammenhang zwischen der „Mauerstraße“ und der „Berliner Mauer“, erbaut im August des Jahres 1961.

Die CDU, laut Meyer von der SPD mit Hilfe der PDS auf die Seite gedrängt, bekommt dennoch Schützenhilfe durch ein Grüppchen begeisterter Anhänger, vornehmlich Rentner und ein Herr in bayerischer Tracht. „Kampfentschlossen“ sei er, so Spitzenkandidat Steffel. Die Berliner CDU sei nun räumlich und inhaltlich aufgestellt. Und ab Sonntag, wenn der CDU-Landesparteitag seiner Wahl zum Spitzenkandidaten zustimmt, auch personell.

Wichtig sei ihm, dass die Ausseinandersetzung fair und nicht persönlich geführt wird, so Steffel. Die Berliner CDU denke beim Wahlkampf weder an eine „Rote-Socken-Kampagne“ noch daran, in der Vergangenheit zu rühren. Geplant sei ein „Zukunftswahlkampf“. Die Bürger Berlins sollten entscheiden, wie sie leben wollen. Sie hätten die Alternative zwischen einer pluralistisch-liberalen oder einer sozialistisch-sozialdemokratisch-alternativen Gesellschaft. Nach Steffels Ansicht gibt es aber gar keine Alternative. Denn er ist fest überzeugt von der großen Überraschung am Wahlsonntag –an welchem auch immer.

Im „Steffel-Point“ sind zunächst neun Mitarbeiter tätig, teilte Wahlkampfleiter Volker Liepelt mit. Wie viel Geld für den Wahlkampf unter dem Slogan „Neue Kraft für Berlin“ zur Verfügung steht, behielt er allerdings für sich.

Auch die SPD hat gestern ihre Wahlkampfbüros in Berlin-Mitte eröffnet. Klaus Wowereit, neuer Regierende Bürgermeister von Berlin und SPD-Spitzenkandidat, sagte, von Berlin-Mitte werde man die ganze Stadt erobern. Die 180 Quadratmeter große Zentrale heißt in Anlehnung an die Bundestagswahl 1998 „Berlin Kampa“. Das 23-köpfige Wahlteam steht unter der Leitung von Michael Donnermeyer. Ein besonderer Schwerpunkt des Wahlkampfes soll auf dem Ostteil der Stadt liegen. Geplant ist, mit dem Slogan „SPD – und das ist gut so“ in die Schlacht zu ziehen. Der Etat liegt laut Donnermeyer unter zwei Millionen Mark.

DUNJA ALFERMANN