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Wie die „Gorch Fock“ zur „Towarisch“ wurde

Das Segelschulschiff „Gorch Fock“ läuft 1933 in Stralsund vom Stapel. Durch den Zweiten Weltkrieg kommt der Ausbildungsbetrieb zum Erliegen, und kurz vor Kriegsende versenkt die eigene Besatzung das Schiff vor Rügen. Im folgenden harten Winter kommen Plünderer über das Eis. Die sowjetischen Besatzer lassen den Dreimaster 1947 bergen und bis 1951 in Stand setzen. Die sowjetische Handelsflotte übernimmt ihn unter dem Namen „Towarisch“ und bildet über 12.000 Kadetten darauf aus. Noch heute ist die Ausbildung auf einem Segelschiff für die Handelsflotte Russlands und der Ukraine Pflicht. In den 70er-Jahren nimmt die Bark an zahlreichen Regatten teil. Nach der Auflösung der Sowjetunion verbleibt sie in dem ukrainischen Hafen Cherson, der an der Dnepr-Mündung am Schwarzen Meer liegt.

Auf Einladung einer segelbegeisterten Jugendhilfsorganisation aus Newcastle soll das Schiff 1995 für umgerechnet 1,3 Millionen Mark überholt werden. Doch die Schäden erweisen sich als so schwerwiegend, dass das Schiff für seeuntüchtig erklärt wird. Im September 1999 kommt das Schiff nach Wilhelmshaven. Bis heute ist das Geld für die Reparatur nicht vorhanden. Der Vertrag über die Liegezeit läuft in diesem September aus.