Rheinkrokodil verdoppelt

GEISENHEIM ap ■ Nur für wenige Minuten hegte die hessische Wasserschutzpolizei am Mittwochmorgen die Hoffnung, das mysteriöse Rheinkrokodil endlich entdeckt und dingfest gemacht zu haben. Allerdings erwies sich die bei Geisenheim im Rhein treibende, zwei Meter lange Panzerechse nach Angaben eines Polizeisprechers als „hölzernes Machwerk eines Scherzboldes“. Das Krokodil war nach diesen Angaben sorgfältig aus frischem Holz geschnitzt und auf der Bauchseite mit einem Stabilisierungsanker versehen, der es ruhig schwimmen ließ. „Wir gehen davon aus, dass sich jemand einen Scherz mit uns erlaubt hat“, sagte der Sprecher der Wiesbadener Wasserschutzpolizei, Norbert Hübscher. Schließlich befördere das geheimnisvolle Krokodil den Erfindungsreichtum mancher Zeitgenossen. Zugleich wies die Polizei jedoch die Vermutung zurück, die Holzechse könnte mit dem zuletzt zwischen Bingen und Rüdesheim am Montagabend von Binnenschiffern gesichteten Krokodil identisch sein und aus dem rheinhessischen Sommerrätsel sei nun endlich die Luft raus. „Dann hätte das Holzkrokodil von Geisenheim zwei Kilometer stromaufwärts schwimmen müssen, und das geht nicht“, sagte Hübscher. Die Polizei sucht nach eigenen Angaben schon seit Tagen nicht mehr aktiv nach dem Krokodil. Auch das verhängte Badeverbot sei aufgehoben.