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Lokalkoloratur

Er ist gar nicht er selbst. Und das erklärt manches, wenn nicht gar alles. Zuvörderst den Umstand, dass Brechmittel zur Fortsetzung liberaler Politik mit populistischen Mitteln erklärt wurden. Denn Hamburgs fast noch neuer Innensenator mit dem Allerweltsnamen Scholz ist keineswegs identisch mit dem SPD-Landesvorsitzenden, der als Parteilinker, progressiver Arbeitsrechtler und Sozialpolitiker sowie als taz-Genosse seit Jahren und Jahrenden unermüdlich für den gesellschaftlichen Fortschritt streitet. Jener nämlich hört bekanntlich auf den Vornamen Olaf; der neue Wächter der Inneren Sicherheit hingegen heißt Olav und ist ein Double. Diese vor der Bürgerschaftswahl unerwünschte Enttarnung ist dem Terminkalender der Staatlichen Pressestelle zu verdanken, der für die laufende Woche sieben Termine für „Senator Olav Scholz“ zu vermelden weiß. Der wahre Olaf hingegen weilt seit zwei Monaten im Exil auf Kreta. Und verhüllt sein Antlitz vor Scham, damit niemand ihn mit Olav verwechselt. smv

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