: Nur ein bisschen schlechter
■ Wirtschaftswachstum in Hamburg höher als im Bundesgebiet
Es geht abwärts, aber nur ein bisschen. Das ist die Botschaft, die Wirtschaftssenator Thomas Mirow (SPD) gestern bei der Vorstellung des Haushaltsentwurfes seiner Behörde für 2002 zu verkünden hatte. „Die Hamburger Wirtschaft ist durch die Konjunktur-Delle weit weniger betroffen als der Rest des Bundesgebietes“, ist Mirow überzeugt. Zwar sei Hamburg „zu klein, um sich ganz von der wirtschaftlichen Großwetterlage abzukoppeln“, doch das angepeilte Wachstum liege auf jeden Fall über dem des Bundes.
Sorgen macht Mirow die kränkelnde New Economy-Branche. Wann sie sich wieder erholen wird, das könne er schlecht vorhersagen. Das Werbeaufkommen in der Branche sinke zurzeit weiterhin, eine Entspannung könne eventuell erst im kommenden Jahr einsetzen.
Also richtet der Multimedia-Senator sein Augenmerk wieder stärker auf die guten alten Wirtschaftsbereiche, und das heißt vor allem Hafen und Flugzeugbau. Die 300 Millionen Mark, die der Senat im kommenden Jahr für die Airbus-Erweiterung ausgeben will, finden im Wirtschafts-Haushalt nach bekannter Manier wieder nicht statt, da sie abseits vom Etat finanziert werden. Dafür ist dann der Hafenausbau in Altenwerder der dickste Brocken: Gut 100 Millionen Mark werden dort verbaut.
Ansonsten hofft Mirow auf eine Film- und Fernsehakademie in der Stadt und darauf, dass nicht weitere Unternehmen nach Berlin umziehen. Darüber hinaus sollen im kommenden Jahr die umstrittenen Ausbaupläne für die Messe umgesetzt werden. Ein weiteres der zahlreichen heiklen Projekte, die die Behörde mit verantwortet, wird 2002 dagegen noch auf keinen Fall Realität. Selbst wenn die SPD weiter regieren und eine erneute Elbvertiefung druchdrücken sollte, dann „würde das Jahr 2002 längst vorbei sein, bis wir so weit wären, mit der Vertiefung zu beginnen“. Peter Ahrens
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