Totale Disziplinierung

■ Weiterhin Arrest für den Totalverweigerer

Der Totalverweigerer Kai S. muss noch einmal für 14 Tage in die Disziplinar-Arrestzelle der Schwaneweder Kaserne „Weser Geest“. Seinen Freunden hat er mitgeteilt, dass die Soldaten jetzt auch Anweisung hätten, nicht mehr mit ihm zu reden. Ein Bundeswehrsprecher der Schwaneweder Einheit sagte, dass ein Redeverbot bei Arres-tierten üblich sei und keine Einzelmaßnahme darstelle. Die Soldaten müssten letztendlich selbst entscheiden, wie streng sie sich daran halten.

Ob Kai S. nach diesen zwei Wochen bei einer erneuten Befehlsverweigerung zu einem dritten Disziplinar-Arrest verurteilt würde, hänge von ihm selbst ab. Der derzeitige Kommandeur der Einheit glaube, erste Anzeichen dafür festgestellt zu haben, dass Kai S. von seiner Position abrückt. „Er kann dann einen ganz normalen Kriegsdienstverweigerungsantrag stellen, um nach der Genehmigung einen Zivildienst anzutreten“, so der Sprecher.

Wie berichtet, wurde Kai S. am Montag letzter Woche an seinem Einberufungstag nach wiederholter Gehorsamsverweigerung in der Kaserne festgenommen und für sieben Tage arrestiert. Weil Kai S. jeglichen Zwangsdienst ablehnt, hatte er bewusst keinen Verweigerungsantrag gestellt. In Schwanewede hat es nach Aussage des Sprechers in den letzten drei Jahren keinen Fall mehr von Totalverweigerung gegeben.

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