„zum tode verurteilt“ – und hingerichtet

Jerome Mallet, aus einer Kampagne des italienischen Modekonzerns Benetton bekannter US-amerikanischer Todeskandidat, ist gestern hingerichtet worden. Der 42-Jährige starb nach einer Giftinjektion im Gefängnis von Potosi im US-Bundesstaat Missouri. Mallet, gesucht wegen des Überfalls auf ein Juweliergeschäft, hatte bei seiner Festnahme im März 1985 einen Polizisten erschossen. Er hatte zunächst von einem Unfall gesprochen und sich später auf Selbstverteidigung berufen.Fotos und Aussagen von Mallet waren letztes Jahr Teil einer umstrittenen Kampagne des Benetton-Konzerns gewesen: Das Unternehmen hatte Bilder von Todeskandidaten in US-Gefängnissen mit kurzen Äußerungen der Abgebildeten sowie seinem Firmenlogo versehen und als Plakate in Amerika und Europa verbreitet. Benetton hatte sein Vorgehen als Protest gegen die Todesstrafe bezeichnet. Nach heftiger Kritik entschuldigte sich der Konzern im vergangenen Monat bei den Opfern der Todeskandidaten und kündigte an, 112.000 Mark in einen Fonds für Verbrechensopfer in Missouri einzuzahlen. afp FOTO: AP