Was kostet ein Rauchmelder?

■ Brandschutz in Eltern-Kind-Gruppen: Die einen rechnen teuer, die anderen billig

„Was sollen wir denn jetzt den Eltern sagen?“ ist die Reaktion vieler Eltern-Kind-Gruppen, die nach Ansicht von Sozialsenatorin und Sozialdeputation umziehen müssen – wenn nicht eine Überprüfung ergibt, dass die notwendigen Brandschutzmaßnahmen doch nicht so umfangreich ausfallen wie die Bremer Baubetriebe (BBB) angenommen haben.

150.000 Mark haben die BBB für die Kindergruppe Kodakistan im Buntentorsteinweg veranschlagt. Das wäre dem Sozialressort zu hoch, um sich an der Finanzierung der Umbaukosten zu beteiligen. „Eine erneute Begehung der Räume durch Bauordnungsamt und Feuerwehr am 5. Juli ergab viel niedrigere Kosten“, erzählt die Leiterin von Kodakistan, Meike Rasch. 30.000 bis 35.000 Mark würden die vom Bauordnungsamt verlangte Außentreppe, der Rauchmelder und eine umgesetzte Tür kosten, sagt Rasch. „Rauchmelder gibt es schon, die Tür wird gerade gemacht.“

Mit diesem Kostenvoranschlag müsste Kodakistan eigentlich wieder in die Gruppe der 124 von den BBB besichtigen Einrichtungen fallen, die bleiben darf. 22 Kinder werden von Kodakistan betreut. 2.000 Mark pro Kind ist die Höchstgrenze, findet die Sozialsenatorin, sonst „soll nach Alternativen gesucht werden.“

Der Sprecher der Baubehörde kann den deutlichen Unterschied zwischen der BBB-Rechnung einerseits und der Amtsrechnung andererseits nicht erklären. Meike Rasch schon. „Die BBB haben Kreuzchen in ihrem Maßnahmenkatalog gemacht, anstatt wie die Feuerwehr genau zu prüfen, was für eine Kindertagesstätte wirklich sinnvoll ist“, sagt sie.

Kosten über 100.000 Mark kommen nach den BBB-Rechnungen wie berichtet noch auf drei andere Einrichtungen zu. Eine davon hatte bereits im Februar begonnen, sich vorsichtshalber nach anderen Räumen umzusehen. Den „Kleinen Vampiren“ in Huchting wurde mitgeteilt, dass sie mit 120.000 Mark rechnen müssen.

Seit April seien sie auf der Suche nach neuen Räumen gewesen, sagt die Leiterin Angelika Koke. Niemand wollte sie haben, sobald klar war, dass es sich bei den neuen Mietern um Kinder handelt. Erst in dieser Woche sei ein Vermieter bereit gewesen, die ab 31. August obdachlose Gruppe aufzunehmen. Jetzt hofft Koke, dass das Bauordungsamt wie versprochen keine acht bis zehn Wochen vergehen lässt, bis der Nutzungsantrag genehmigt ist. „Wir sind acht berufstätige Mütter und drei Erzieherinnen – sollen wir alle unsere Arbeit aufgeben?“, fragt Koke. ei