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Gipfeltreffen

Auf der ersten von drei schweren Pyrenäen-Etappen der Tour de France verliert Ullrich erneut Zeit gegen Armstrong

BERLIN taz ■ Wenn die Teilnehmer der Tour de France heute den abschließenden Aufstieg ins 1.680 m hoch gelegene Pla d’Adet bewältigt haben, könnte das Rennen endgültig entschieden sein. Zwar führt die letzte Pyrenäen-Etappe morgen noch über die legendären Pässe von Aspin und Tourmalet, doch nicht nur Topfavorit Lance Armstrong hält den heutigen Abschnitt für tückischer. „Pla d’Adet ist die härteste der drei Etappen“, sagte der Texaner, „die härteste, die längste, die mit den meisten Anstiegen.“

Auf der ersten Pyrenäen-Prüfung von Perpignan nach Ax-Les-Thermes setzte Armstrong gestern jene Taktik um, die er zuvor angekündigt hatte. „Konservativer“ als in den Alpen wollte er fahren, sich mehr auf sein Team stützen, statt allein zu attackieren wie beim Aufstieg nach L’Alpe d’Huez und im Zeitfahren. „So was kann man bei einer dreiwöchigen Tour nur ein paar Mal machen.“ Vor allem von den beiden Spaniern Heras und Rubiera erwartet Armstrong größere Unterstützung als bisher. „Es ist kein Geheimnis, dass die Spanier die Pyrenäen mehr lieben als die Alpen“, sagte der Amerikaner.

Für sein US Postal-Team ging es darum, Jan Ullrich zu kontrollieren, aber gleichzeitig genug Tempo zu machen, um dem führenden François Simon seinen dicken Vorsprung von 13 Minuten möglichst schnell abzujagen und Armstrong endlich ins Gelbe Trikot zu fahren. Der war gestern am Schlussanstieg, als Jan Ullrich das Tempo verschärfte, doch wieder auf sich allein gestellt, hielt aber locker mit und leistete sich das Späßchen, auf den letzten Kilometern anzutreten und Ullrich noch einmal 23 Sekunden abzunehmen. Die Etappe gewann der Kolumbianer Felix Cardenas, während Armstrong nicht nur vier Minuten gegen Simon aufholte und einen weiteren moralischen Sieg über Ullrich landete, sondern auch genug Kraft für den heutigen Tag der Wahrheit sparen konnte.

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