Biotech im Aufwind

Eine Branche will wachsen. Allerdings sind viele Firmen sehr klein. Außerdem fehlen Arbeitskräfte und Geld

BERLIN taz ■ Die Biotechnologie entwickelt sich in Deutschland zu einer „Jobmaschine“. Das zumindest glaubt die Vereinigung deutscher Biotechnologie-Unternehmen (VBU), dem 230 Firmen angehören. Nach seinen Angaben beschäftigt die Branche zwischen 10.000 und 20.000 Mitarbeiter, je nachdem, wie man die Grenzen zieht.

Obwohl sich die Zahl der Arbeitsplätze aller zwei Jahre verdoppele, sei der Rückstand gegenüber der USA in der Biotechnologie aber noch immens. Während amerikanische Firmen bis 2003 mit einem Kapitalzufluss von 32 Milliarden Dollar rechnen können, werden es in Deutschland nur 2 Milliarden sein. Außerdem seien deutsche Firmen verhältnismäßig klein und ihr Überleben fraglich. Beschäftigt ein hiesiges Biotech-Unternehmen durchschnittlich 32 Beschäftigte, so liegt der Durchschnitt in der USA bei 127.

An diesem Rückstand sei vor allem die Ablehnung der Biotechnologie in den Siebziger- und Achtzigerjahren in Deutschland schuld. Außerdem hätten Biotech-Firmen nach Angaben der VBU zu wenig Nachwuchskräfte. Viele Hochschulabsolventen seien ins Ausland gegangen. In einigen Regionen Deutschlands gebe es mehr freie Stellen als Bewerber. MARIUS ZIPPE