Soundcheck

Gehört: John Cale, Fabrik. Er ist alt geworden. Zigarettenrauch kann er nicht ab. Deswegen: „Auf Wunsch des Künstlers – bitte nicht rauchen!“ Weil das Publikum mitgealtert ist, ist das Konzert bestuhlt, und schütter behaarte Gymnasiallehrer-Köpfe glänzen im Scheinwerferlicht. Cale sitzt am Flügel, darauf ein Becher Tee – vielleicht ist er ja nur erkältet. Manchmal greift er zur Akustikgitarre und erinnert an die alten, wilden Zeiten. Dann wirken die andächtigen Stuhlreihen noch absurder. Zündet man sich aber heimlich eine Zigarette an, und Cale spielt Leonard Cohens „Halleluja“, weiß man wieder, warum man den alten Waliser sehen wollte: Es ist einfach schön, ein bisschen ergreifend und natürlich romantisch. Es keimt die Hoffnung, alle mögen aufstehen, tanzen – oder rauchen. miso