SPITZENMANAGER SCHIEBEN SICH MILLIONEN ZU – UND EICHEL GUCKT ZU: Selbstbereicherung auf Gegenseitigkeit
Millionenschwere Prämien erhalten manche Manager in den nächsten Jahren über so genannte Aktienoptionspläne. Die Konzernchefs bekommen dabei die Papiere zu einem alten, billigeren Kurs, das Unternehmen zahlt die Rechung. Nun ist eine kurs- und damit nach heutiger Logik erfolgsabhängige Bezahlung für die „Verantwortungsträger“ keineswegs schlimm – besser, als Pfuschern noch Millionen an Festgehältern hinterherzuwerfen.
Doch die von den deutschen Konzernchefs gewählte Variante ist oft skandalös. Das geht schon damit los, dass sie Angestellte einer börsennotierten Aktiengesellschaft sind, aber das Geld möglichst heimlich einstreichen wollen: Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern bleibt in Deutschland unklar, wer wie viel zu welchen Konditionen kassiert. Es werden nur pauschale wolkige Zahlen auf der Hauptversammlung präsentiert und dann von der Mehrheit der Stimmberechtigten abgesegnet. Die Stimmmehrheiten liegen hierzulande nämlich meist bei Großbanken und ihren Fonds oder schlicht bei der Konzernmutter. Und die Manager dieser Firmen wollen natürlich auch so ein schönes Optionspaket. Alle segnen sich alles gegenseitig ab, so kennt man die Deutschland AG.
Als Argument für die Öffentlichkeit und die empörten Kleinaktionäre muss dann herhalten, nur mit solchen üppigen Gehältern könne man seine hohen Führungskräfte halten. Sie würden sonst von den internationalen Konkurrenten mit üppigen Gehälten abgeworben. Das mag für einige Spezialisten wie Investmentbanker gelten, wenn ihre Branche gerade boomt. Aber welcher deutsche Konzernvorstand wurde denn bitte schön in den vergangenen Jahren von einem angelsächsischen Konkurrenten abgeworben? Wer will denn alles einen Telekomchef Ron Sommer haben, dass er nun eine dreistellige Millionensumme als Bonus bekommen muss? Seine Bilanz bei der Telekom ist so glänzend nun auch wieder nicht.
Die Telekom ist ein ganz besonders bitteres Beispiel: Die Mehrheit der Aktien hält der Staat, zuständig für die Beteiligungen ist das Finanzministerium mit dem angeblichen Sparkommissar Hans Eichel an der Spitze. Der hat also zugestimmt – sowohl den Millionenoptionen wie auch der Verschwiegenheit. Doch die übertriebenen Millionen für die Vorstandsspitze gehen vom Gewinn ab und schlagen damit auf Aktienkurs und Dividende, kosten den Mehrheitsaktionär Staat also bares Geld. Oder haben die zuständigen Beamten und Angestellten etwa gar nicht gemerkt, was sie da beschließen? Das würde die Sache für den Steuerzahler auch nicht besser machen. REINER METZGER
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