Selbsterkenntnis am Beckenrand

Weiß gekleidet seht ihr mich hier, mein Blick schweift gebietend übers Revier, ich stehe in Latschen über den Dingen.(Der Knabe dort drüben, bitte nicht springen!) In mir steckt ein Denker, ein Führer, ein Lenker, ein Liebling der Massen. (Nicht Pinkeln im Nassen!) drum bin ich berufen, höher zu streben,allmächtig zu sein und ewig zu leben, die Macht zu verwalten, Atome zu spalten, Neues zu sichten, das Alte zu richten. Ich gleiche den Göttern, auf kurz oder lang, (Gnädiges Fräulein, es herrscht Kappenzwang!) wird man mir steinerne Denkmäler bauen.(Die Herren hier rechts und dort drüben die Frauen!) Ich schaffe im Schlaf, wovon andere träumen, (Dies ist ein Befehl, das Becken zu räumen!) beherrsche die Fluten, Dämonen und Geister,ich bin’s, frohlockt, euerBademeister!

Jan Kaiser