Bitterer Abgesang am Beginenhof?

Schade: Schöne Idee der Beginenhof, aber finanziell offenbar am Ende. Leider geht damit ein Projekt baden, das zu größerem getaugt hätte. Immerhin konnte sich Bremen zur Expo in Hochglanzpros-pekten und auf ganzen Zeitungsseiten damit präsentieren. Bremen vorn – in Hannover, Rostock oder Essen guckten Frauen-Projekte auf das Beginenhof-Modell. „Verliebt ins Gelingen“ war auch der Bürgermeister (nach eigener Aussage) – zumindest in die Idee.

Oder doch nicht? Warum hat denn keiner in den Geldsack gegriffen für das Frauenprojekt? Weil da „ein Schild an die Tür geschraubt wird, dass Männer draußen bleiben müssen“, wie Bremens Senatssprecher mal formuliert hat?

Beim Finanzdesaster Musical gingen acht Millionen unbürokratisch schnell und locker über den Tisch. Für die Sanierung des inzwischen leerstehenden Packhauses – auch ein Expo-Projekt – waren Millionen gut angelegt. Nur zur Rettung des Beginenhof-Projektes fehlte der Politik die Phantasie. Der Schwarze Peter wird den Frauen angehängt: Die können einfach nicht mit Geld umgehen. Da sieht Mann es wieder.

Offensichtlich haben sich die Ober-Beginen wirklich überschätzt, als sie glaubten, frau allein könnte mit gutem Willen, aber ohne kapitalkräftigen Bauträger das Projekt realisieren. Eine Hoffnung gibt es noch: Wenn einmal ein Insolvenzverfahren läuft, könnte es sogar „billiger“ werden. Wenn der Senat will, kann er die Idee noch retten. Dorothee Krumpipe