südlibanon

Unter Hisbullah-Kontrolle

Seit mehr als einem Jahr ist der Süden Libanons praktisch Hisbullah-Land. Nachdem die israelische Armee am 24. Mai 2000 die Region nach mehr als 20 Jahren Besetzung hastig verlassen hatte, rückte die libanesische Schiitenmiliz nach und übernahm die Kontrolle – genau beobachtet von den United Nations Forces in Lebanon (Unifil). Die reguläre libanesische Armee ließ sich nicht in der Region blicken – offiziell weil der Abzug der Israelis nicht vollständig war (an einigen Stellen hatten die Israelis die Grenze um einige Meter zu ihren Gunsten verschoben), in Wahrheit jedoch, weil die Soldaten Konflikte mit der Gottes-Guerilla fürchteten. Erst am 9. September zogen 1.000 Soldaten aus Beirut in den Süden. Vor lauter Hisbullah-Kämpfern fallen sie dort kaum auf. Die haben den bewaffneten Kampf trotz der Befreiung des Südlibanons noch nicht ganz eingestellt. Der Grund: Die Israelis halten noch immer die Schebaa-Farmen im Dreieck zwischen Israel, Libanon und Syrien besetzt. Nach israelischer Version gehören sie zu Syrien. Folglich seien sie Gegenstand künftiger syrisch-israelischer Verhandlungen. Doch die Hisbullah sieht das anders und hat dort patrouillierenden Israelis den Kampf angesagt. Die drei Soldaten wurden genau dort verschleppt. TAUD