Kein Popel fährt Opel

Der Autobauer soll restrukturiert werden, um wieder in die Gewinnzone zu gelangen. Entlassungen drohen

FRANKFURT taz ■ Opel will raus aus der „Negativspirale“, wie Vorstandsboss Carl-Peter Forster die in Deutschland seit Jahren rückläufigen Zulassungszahlen für die Fahrzeuge der Tochter des US-Automobilkonzerns General Motors (GM) nannte. Das Restrukturierungsprogramm „Olympia“ soll Opel, die schwedische Opel-Tochter Saab und GM-Europa (Cadillac u. a.) in nur zwei Jahren „dauerhaft in die Gewinnzone zurückführen“. So sollen die Fertigungskapazitäten im gesamten europäischen Opel- und GM-Verbund in einer Größenordnung von 15 Prozent reduziert werden. Rund 350.000 Fahrzeuge weniger als bisher pro Jahr sollen nach 2003 gebaut werden, so Forster, der gestern am Stammsitz von Opel in Rüsselsheim einen Zwischenbericht zu „Olympia“ vorlegte. An der Schließung eines großen Montagewerkes oder der „Anpassung“ der Belegschaft an die neuen Produktionskapazitäten gleich an mehreren Standorten führe kein Weg vorbei, sagte Forster bestimmt.

Der Gesamtbetriebsrat für die europäischen GM- und Opel-Werke hatte allerdings schon im Vorfeld der Aufsichtsratssitzung der Opel AG erklärt, der Schließung eines ganzen Werkes nicht zustimmen zu wollen. Auf der Abschussliste des Vorstandes stehen nach Insiderinformationen Produktionsstätten in Belgien (Opel) und in England (Vauxhall-Astra) ganz oben. In die Rückbauüberlegungen mit einbezogen seien allerdings auch Werke in Deutschland, so Forster.

Das Programm „Olympia“ sieht auch die Vergabe von Arbeiten im Werkzeugbau und in der Komponentenfertigung an „externe Partner“ vor. Und eine neue „Opel-Markenarchitektur“ (Forster). Stark will Opel werden auf dem Ökosektor, aber weiter auch „faszinierende sportliche Fahrzeugvarianten“ anbieten. Splitting Image in der Spaßgesellschaft?

KLAUS-PETER KLINGELSCHMITT