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Asyl stört Eurotunnel

Betreibergesellschaft des Eurotunnels geht gerichtlich gegen das Rot-Kreuz-Flüchtlingslager bei Calais vor

PARIS ap/afp ■ Nach immer neuen Zwischenfällen mit Flüchtlingen auf dem Weg nach England will die Betreibergesellschaft des Eurotunnels gerichtlich die Schließung eines Durchgangslagers bei Calais erzwingen. Von dort versuchen jede Nacht hunderte Flüchtlinge unter Lebensgefahr, sich nach Großbritannien durchzuschlagen. Im ersten Halbjahr 2001 wurden etwa 18.500 Menschen aufgegriffen. Die Situation sei jetzt nicht mehr tragbar. Großbritannien hat dem Unternehmen Strafgelder bis zu 3.050 Euro für jeden Flüchtling angedroht, der durch den Tunnel nach Dover gelangt. Auch dagegen hat Eurotunnel nun Rechtsmittel eingelegt.

Die Kontrollen am Beladeterminal sind verschärft und 4,6 Millionen Euro in Sicherheitsmaßnahmen gesteckt worden. Jede Nacht patrouillieren 100 Sicherheitskräfte, 200 Kameras überwachen den Tunnelzugang. Dennoch starben in diesem Jahr mindestens vier Menschen beim Versuch, auf einen Zug in Richtung England zu springen.

In einem bei einem Gericht in Lille eingereichten Antrag verlangt Eurotunnel die sofortige Schließung des Rot-Kreuz-Lagers in Sangatte per einstweilige Verfügung. Das Flüchtlingslager liegt auf einem Gelände der Eurotunnel-Gesellschaft, das die Behörden von Calais 1999 für diesen Zweck beschlagnahmt haben. Eurotunnel argumentiert, dass die Entscheidung, das Gelände zu beschlagnahmen, „unvereinbar ist mit der Pflicht des französischen Staates, den französischen Terminal zu sichern“.

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