unterm strich:
Kinder, Eltern, sofort in die Puschen: Zum Kiosk und die neue „Vanity Fair“ kaufen!!! Da könnt ihr ihn sehen! Zum ersten Mal in echt: Harry Potter!!! Niemand Geringeres als Annie Leibowitz hat ihn getroffen. Am Filmset, wo das Leben des kleinen Buchhelden und großen Bestsellers unter der Regie von Chris Columbus gerade in bunt umgesetzt wird. Der 11-jährige Zauberer wird gespielt von Daniel Radcliffe, Hermione Granger von Emma Watson, der Fast Kopflose Nick von John Cleese und Ron Weasley von Rupert Grint. Autorin JK Rowling ist sehr zufrieden, weil „alle so authentisch aussehen“. Bilder der „Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei“ sowie der Winkelgasse sind ebenfalls seit Dienstag erstmals zu bestaunen. „Ich sehe das seit neun Jahren in meinem Kopf – und jetzt endlich kann ich es mit allen anderen zusammen sehen“, verriet die freudige Engländerin. Nach Angaben des Produzenten habe sie ergriffen einen ganzen Tag allein in der Winkelgasse des Sets von Stuart Craig verbringen wollen. Glückliche Warner Brothers!
Glückliche Halberstädter! 300 von ihnen durften am Mittwoch um null Uhr auf eine Holzkonstruktion mit sechs Blasebälgen ihrer Burchardikirche blicken, wo sechs Jugendliche zu treten begannen, während der Vorstandsvorsitzende der John-Cage-Orgel-Stiftung den Motor für das Luftsystem einschaltete: Die Welturaufführung einer 639 Jahre dauernden Fassung des Orgelwerkes „ORGAN2/ASLSP“ nahm ihren Lauf. Der US-amerikanische Experimentalkünstler John Cage (1912–1992) verknüpfte seine Komposition mit dem Zusatz „As slow as possible“/„So langsam wie möglich“, weswegen das Stück auch konsequenterweise mit einer 17-monatigen Pause beginnt. Der erste Ton – ein E-Dur-Akkord! – soll erst am 5. Februar 2003 erklingen. See you in Halberstadt.
Am Sonntag eröffnet im Palazzo Grassi in Venedig eine umfassende Werkschau des am 18. Februar im Alter von 92 Jahren verstorbenen Balthus. Der Maler galt zeitlebens als Einzelgänger und präsentierte sich als eine Art altmeisterlicher Handwerker, der seine Technik den Fresken des italienischen Quattrocento entlehnte. Mit mehr als 250 Werken, die auf alle 36 Säle des spätbarocken Gebäudes verteilt sind, ist die Ausstellung größer als die im Pariser Centre Pompidou und im New Yorker Metropolitan Museum (1983/84) gezeigten und damit die größte Retrospektive, die dem französischen Künstler polnischer Abstammung je gewidmet wurde. Kurator der Ausstellung, die bis zum 6. Januar zu sehen sein wird, ist der Leiter des Picasso-Museums in Paris, Jean Clair.
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