Entschädigung für Temelín

Angebot des Europaparlaments – wenn tschechische Regierung AKW stilllegt

BRÜSSEL taz ■ Seit gestern steht fest: Die Mehrheit des Europaparlaments stützt die Forderung der Anti-Temelín-Bewegung, Tschechien finanzielle Entschädigung anzubieten, wenn das AKW nicht ans Netz geht. Im Juli hatte der Auswärtige Ausschuss eine grüne Textergänzung in den Bericht des konservativen Abgeordneten Jürgen Schröder aufgenommen: „Das Parlament fordert die Kommission auf, zu prüfen, ob Teile von Temelín als Fehlinvestition abgeschrieben werden können, und eine internationale Konferenz einzuberufen, die die Kosten für eine Abschaltung und mögliche Entschädigungen ermitteln soll.“ Dem hat das Parlament nun zugestimmt.

Bislang wies die tschechische Regierung jede Kritik am Pannenreaktor Temelín zurück. Die grüne Abgeordnete Elisabeth Schroedter glaubt, dass nun ein Weg gefunden ist, wie Tschechien sein Gesicht wahren kann: „Die von Österreich angedrohte Blockade der Erweiterung wird aufgehoben, weil wir kein Veto gegen Temelín formuliert haben, sondern ein Angebot machen.“

D. WEINGÄRTNER