Endspurt in Durban

Südafrika will Konferenz gegen Rassismus mit Kompromisstext retten. EU-Kreise stimmen zu

DURBAN ap ■ Einen Tag vor dem Ende der Rassismuskonferenz haben die EU und die arabischen Staaten erbittert um den Wortlaut der Abschlusserklärung gerungen. Gastgeber Südafrika unternahm gestern einen Versuch zur Rettung der Konferenz und legte einen Kompromissentwurf vor. Die EU nahm den Entwurf zwar an. Die arabischen Staaten lehnten den Wortlaut aber zunächst ab, erklärten sich dann jedoch bereit, den Text zu prüfen.

In dem südafrikanischen Kompromissentwurf wurden der Holocaust erwähnt und Antisemitismus sowie Islamfeindlichkeit kritisiert. Der Text äußerte Sorge über „die Not des palästinensischen Volkes unter fremder Besatzung“, erwähnte Israel aber nicht direkt. Der palästinensische Vertreter in Südafrika, Salman al-Herfi, erklärte, die arabischen Staaten würden einer Streichung des Nahostkonfliktes zustimmen, wenn im Gegenzug der Holocaust und Antisemitismus nicht zur Sprache kämen.