piwik no script img

neues vom scheideweg: scharping allein

Noch vor ein paar Tagen war es am Scheideweg gerammelt voll. An der berühmtesten Straßenkreuzung der Welt steppte der Bär, dass es eine wahre Freude war. Doch jetzt ist gespenstische Ruhe eingekehrt. Einsam und verlassen liegt der Scheideweg da. Der Grund: Die in Moskau erscheinende Zeitung Nowyje Iswestija hat Rudolf Scharping „am Scheideweg“ entdeckt, meldet dpa. Ganz allein stehe der Minister dort herum. Weder die Gräfin noch die Bunte seien mitgekommen. Alle anderen hätten fluchtartig das Weite gesucht. Doch Scharping ficht das nicht an. Auf Gesellschaft könne der Verteidigungsminister verzichten. Echte Männer kämen auch allein zurecht. Er bleibe am Scheideweg. Komme, was wolle. Aber es will keiner kommen. Also verharrt Rudolf Scharping dort und schmiedet den einen oder anderen Hufeisenplan. Und manchmal, wenn es zu sehr wehtut, summt er diesen grausigen Song seiner Lieblingsband Pur. Dann vergisst er die Zeit, / wie er jetzt lebt ist weit, weit entfernt, /wie ein längst verglühter Stern. Scheideweg, quo vadis?

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen