EU will Flugbenzin versteuern

Minister wollen bei Internationaler Luftfahrtorganisation für weltweite Abgabe auf Kerosin intervenieren. Andernfalls soll innereuropäische Lösung gefunden werden

LOUVAIN-LA-NEUVE dpa ■ Die Verkehrs- und Umweltminister der EU fordern eine internationale Besteuerung des Flugbenzins. Die EU-Minister wollten sich bereits während der Tagung der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) im September dafür stark machen, sagte ein Sprecher des Bundesumweltministeriums nach einem informellen Treffen der EU-Minister.

Könne die UN-Sonderorganisation ICAO nicht gewonnen werden, so strebten die EU-Minister eine innereuropäische Lösung an. Dabei sei sowohl eine Steuer auf Flugbenzin als auch eine streckenabhängige Flugverkehrsabgabe möglich.

Bei dem informellen Treffen wurden auch die Pläne von Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig (SPD) erörtert, der den Eisenbahn-Güterverkehr innerhalb der nächsten 15 Jahre verdoppeln will. Der Verkehr müsse verstärkt von der Straße auf die Schiene verlagert werden, forderte Bodewig. Der Minister forderte gleiche Chancen für den Zugang zum Schienennetz für die Mitbewerber der Deutschen Bahn. „Wir können nicht tatenlos zusehen, wie der Straßenverkehr zu einem immer größeren Umweltproblem wird“, pflichtete Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) bei.