Wirtschaftsförderung so besser nicht

Bremen liegen die ExistensgründerInnen sehr am Herzen. Nicht zuletzt hat man dafür eine „Bremer Innovations Agentur“ (BIA) gegründet. Und erst im März diesen Jahres wurde ein weiterer Patent-Jäger ins Amt gehoben: Die „innoWi“, die kluge Ideen aus der Hochschule in die Wirtschaft vermitteln soll.

Bislang sind das vor allem schön betitelte Posten, die – klar – vom Wirtschaftsressort finanziert werden. Allerdings ist schon jetzt klar, dass auch eine „innoWi“ kaum auf die Idee kommen würde, auf die Fachkompetenz im Patentzentrum zu verzichten.

Bremen spart an der falschen Ecke, wenn sich das Wirtschaftsressort klammheimlich vom Patentzentrum verabschiedet. Und Bremen spart auch nicht wirklich viel, wenn es 250.000 Mark im Jahr lieber für sich behält und die so begehrten Existensgründer fürs vermasselte Patent draufzahlen. Der ohnehin nicht reichen und überhaupt nicht zuständigen Hochschule aber jetzt die Kosten für Bremens indirekte Wirtschaftsförderung zu überlassen, grenzt an komplette Ignoranz. Mit Innovationspolitik hat das jedenfalls nichts zu tun.

Die in Bremen so erwünschten Existenzgründer lassen sich bestimmt nicht gern nach Hamburg oder Hannover komplimentieren, wenn die Hochschule irgendwann die Zahlungen einstellt und das Patentzentrum die Türen dicht machen muss. Vielleicht sollten „innoWi“ und Innovations-Agentur an Ideen stricken das Erfinderzentrum zu halten. Dorothee Krumpipe