Mit Sicherheit zum Sieg

Hamburger Wahl durch Schwerpunktthema innere Sicherheit und grundsätzliche Wechselstimmung beeinflusst. Kriminalitätsbekämpfung Trumpf der Schill-Partei

BERLIN dpa ■ Das Schwerpunktthema Sicherheit und die grundsätzliche Wechselstimmung haben das Wahlergebnis in Hamburg entscheidend beeinflusst. Wie die Forschungsgruppe Wahlen gestern Abend in einer ersten Analyse feststellte, sind die Probleme der SPD vor allem in der Hansestadt selbst zu suchen. Die Arbeit der Bundes-SPD werde dagegen mit plus 1,7 deutlich besser beurteilt als die der Landes-SPD (0,6).

Die innere Sicherheit war diesmal noch stärker als vor vier Jahren das beherrschende Thema in Hamburg: 51 Prozent nannten die Kriminalität als wichtigstes Problem. Mit nur 17 Prozent folgte auf Platz zwei die Arbeitslosigkeit. Die Bekämpfung der Kriminalität trauten die Hamburger am ehesten der Partei von Ronald Schill zu (26 Prozent), 24 Prozent nannten die CDU und nur 19 Prozent die SPD.

Beim Duell der Spitzenkandidaten gab es praktisch ein Patt: 43 Prozent zogen den bisherigen Ersten Bürgermeister Runde vor, 42 Prozent seinen CDU-Herausforderer von Beust. Nach Einschätzung des Parteienforschers Jürgen Falter steht die Hamburger FDP nun vor einer „schweren Entscheidung“. Aus Hamburger Sicht sei eine Hinwendung zu einem „Bürgerblock“ mit CDU und Schill-Partei nahe liegend, sagte Falter. Aus bundespolitischer Sicht sei diese Option mit Blick auf eine mögliche sozialliberale Koalition in Berlin im Jahr 2002 weniger sinnvoll.