Globaler Umweltschutz – Konferenz in Bremen

■ SCOPE rückt Bremen ins Zentrum internationaler Umweltwissenschaften

Die Uni Bremen hat seit ihrer Gründung den stärksten Umweltschwerpunkt in der deutschen Universitätenlandschaft, sagt Rektor Jürgen Timm anlässlich der Generalversammlung des Scientific Committee on Problems of the Environment (SCOPE). Alle zwölf Fachbereiche hätten ökologiebezogene Forschungszweige und Lehrveranstaltungen.

Eine der bedeutendsten Einrichtungen ist dabei das Zentrum für marine Tropenökologie. Es untersucht die Wechselwirkung zwischen Mensch und Umwelt, zum Beispiel die Auswirkungen von Städtebau, Fischzucht und Tourismus auf Küstengebiete. Der Direktor des Zentrums, Professor Venugopalan Ittekkot, ist gleichzeitig Vorsitzender der deutschen Niederlassung des SCOPE.

Diese Woche tagt die Generalversammlung des SCOPE zum ers-ten Mal in Deutschland – in Bremen. Auf zwei begleitend veranstalteten Symposien werden aktuelle Themen aus dem Bereich der Umweltwissenschaften diskutiert.

Hier geht es zum einen um eine Bestandsaufnahme, die sich vor allem mit den in den 90er Jahren durch den Zerfall des Ostblocks neu entstandenen ökologischen Herausforderungen befasst. Aus dem Umgang mit Emissionen veralteter Fabrikanlagen, zum Beispiel, könne man nun Konsequenzen für den Umweltschutz in der Dritten Welt ziehen. Zum anderen geht es um das Verhältnis von menschlichen und tierischen Ökosystemen in Küstenregionen und die Gefährdung marinen Lebens durch den Menschen.

Die Beiträge der Referenten aus aller Welt sind nach Auskunft von Professor Ittekkot von hohem wissenschaftlichen Wert. Sie gehörten oft zu den renommiertesten Vertretern ihrer jeweiligen Disziplin.

Ziel der zu 95 Prozent von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Tagung ist es, zu ermitteln, welche Beiträge die Wissenschaft für den Prozess der Globalisierung leisten können. SCOPE fungiert dabei als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und politischen Entscheidungsträgern. Wissenschaftliche Erkenntnisse sollen für die Politik praktisch anwendbar gemacht werden, damit ein globales Umweltbewusstsein entsteht.

Mitte nächsten Jahres findet in Johannesburg, zehn Jahre nach dem UN-Weltgipfel für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro, die so genannte „Rio plus 10 Konferenz“, statt. Hierfür wollen die Teilnehmer an der SCOPE-Generalversammlung ein Papier mit Empfehlungen für neue Programme zum Schutz der Umwelt entwickeln.

Nina Gessner