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Humboldt-Uni informiert gerasterte Studenten. Technische und Freie Universität sind da zögerlicher

Nachdem die Daten zahlreicher Studenten arabischer Herkunft an das Landeskriminalamt weitergeleitet sind, beschäftigen sich die Berliner Hochschulen nun auch mit der Information der Betroffenen. Die Humboldt-Universität (HU) ist hier Vorreiterin. Auf Antrag wird sie ihren Studenten mitteilen, ob ihre Daten weitergegeben wurden. Eine individuelle Benachrichtigung der Betroffenen durch die Uni ohne vorherigen Antrag sei aus rechtlichen Gründen nicht möglich, sagte HU-Sprecherin Susann Morgner.

Von studentischer Seite werden derzeit Sonderberatungen für ausländische Studenten angeboten. Dreimal pro Woche wird dort über die Datenweitergabe informiert. „Wir wollen zugleich ein Zeichen setzen, dass wir als Studentenschaft die Probleme der ausländischen Studierenden ernst nehmen“, erklärte Jana Günther vom ReferentenRat, der Studentenvertretung an der Humboldt-Uni. Viele Studenten seien verunsichert. „Keiner weiß, was mit den Daten passiert“. Sie begrüßte, dass die Betroffenen nun erfahren können, ob ihre Daten weitergegeben wurden. Dies setze aber voraus, dass jeder über diese Möglichkeit informiert sei.

Auch an der Freien Universität berät die Studentvertretung Asta Kommilitonen arabischer Herkunft. Constanze Schwärzer von der AusländerInnenberatung forderte, dass ihre Hochschule dem Beispiel der HU bei der Informationspolitik folge. Doch dafür seien „noch zu viele Fragen offen“, entgegnet FU-Sprecher Uwe Nef: „Natürlich beraten wir und stehen in Kontakt mit den Behörden“. Bis auf weiteres werde man aber keine Auskunft erteilen. An der Technischen Universität soll es zwar „eine zentrale Person für Nachfragen“ von Studenten geben, so TU-Sprecherin Kristina Zerges. Ob er die Betroffenen aber über eine Datenweitergabe informiere, wisse sie nicht. Der Datenschutzbeauftrage Hansjürgen Garstka hält eine solche Information für unproblematisch. Sie sei zwar nicht verplichtend. Er sehe aber „keinen Grund, warum man es nicht mitteilen solle“. Schließlich seien die Rasterungskriterien öffentlich bekannt. FRIEDERIKE GRÄFF