Wäsche lieber auf die Leine

Wäschetrockner sind teuer. Ein neues Gerät mit Wärmepumpe wird in NRW gefördert

In jedem einschlägigen Ratgeber kann man es nachlesen: Stromfresser wie Wäschetrockner sollte man meiden. Die Landesinitiative Zukunftsenergien NRW wirbt nun explizit für ein Modell namens ecodry, das mit einer Wärmepumpe arbeite und deshalb nur die Hälfte der von herkömmlichen Trocknern benötigten Energie verbrauche.

Damit nicht genug: Selbst empfindliche, sonst nicht trocknergeeignete Wäsche könne auf Grund der niedrigen Arbeitstemperatur darin getrocknet werden ohne Schaden zu nehmen. Der anschließende Bügelaufwand verringere sich und die Trockenzeit werde verkürzt.

Obendrein fördern einige regionale Stromanbietern die Anschaffung finanziell. Spätestens hier wird der umweltbewusste Verbraucher stutzig: Wenn Energieversorger unter dem Fähnchen der Umweltfreundlichkeit etwas fürs Image tun, wollen sie letztlich auch daran verdienen.

Die Umweltfreundlichkeit der Wärmepumpe ist indes nicht unumstritten. Solange sie mit traditionell erzeugtem Strom betrieben werde, sei der Effekt hinsichtlich der CO2-Emission bestenfalls plus/minus null, heißt es dazu einschränkend aus dem Umweltbundesamt.

Immerhin war der Trockner ein vom Land NRW gefördertes Entwicklungsprojekt. Der Geschäftsführer der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW, Frank-Michael Baumann, hat den Energieversorgern auch die finanzielle Förderung der Anschaffung des Gerätes nahe gelegt; letztlich kämen Energie sparende Geräte der Umwelt und dem Verbraucher zugute, der Imagegewinn für die Energieversorger liege auf der Hand.

Wieso kommt der ecodry mit 50 Prozent weniger Energie aus? Die Wärmepumpe erzeugt sowohl die heiße Luft zum Trocknen als auch die zum Kondensieren des Wasserdampfes aus der Wäsche notwendige Kühle. Dabei nutzt der Trockner die Energie, die beim Verdunsten des Wassers aus der Wäsche entsteht und schafft es nach Angaben des Herstellers so, aus 1 Kilowattstunde Steckdosenstrom bis zu 3 Kilowattstunden Energie zum Trocknen zu erzeugen. Nur zu Beginn des Trocknungsvorgangs wird zusätzliche Heizenergie benötigt. Ist die Betriebstemperatur erreicht, schaltet die Zusatzheizung ab. So reduziert sich nicht nur der Stromverbrauch, sondern auch die Temperatur im Gerät, was die Wäsche schont.

Gleichwohl: Das Umweltzeichen Blauer Engel, „weil Energie sparend, geräuscharm, recyclingfähig“ hat bisher noch kein einziger Wäschetrockner bekommen – auch nicht der ecodry.

„Der beste Weg zum Wäschetrocknen ist natürlich die Wäscheleine“, räumt Frank-Michael Baumann, ein. „Aber wir sagen nicht: Verbannt die Wäschetrockner aus den Haushalten.“ Das würde ohnehin kaum jemand tun. KAJA

Info: www.ecodry502b.de